Maurice in Zürich

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Die letzten Drehtage mit Maurice Steger für die arte-Doku. Die Sonne scheint, und der schwierigste Teil des Films steht bevor. Nach einer Woche in Schönried, in der wir Maurice mit der Kamera nur beobachtet haben, wollen wir uns noch einmal mit ihm in Zürich treffen, um „Persönliches“ zu drehen. Keine Homestory, aber Bilder, die so signifikant sind, dass man über sie sofort einen Eindruck von Maurices Persönlichkeit bekommt. Das ist nicht so einfach.

Filme machen ist sowieso schon eine heikle Sache, vor allem Filme machen über berühmte Menschen, weil man sie irgendwie dazu bringen muss, vor der Kamera etwas zu „machen“. Aber der Respekt und die Hochachtung verbieten es mir schon, von einem Künstler „Sachen für die Kamera“ zu verlangen. Man greift darum gerne zur einfachsten Lösung. Die einfachste Lösung für Drehs mit Künstlern ist die Sitz-Steh-Geh-Strategie. Die ist wirklich simpel und geht so: Die berühmte Person sitzt in einem Café und trinkt einen Espresso („sitz“), oder die berühmte Person geht unmotiviert durch die Stadt („geh“) oder die berühmte Person steht irgendwo, gerne auf einer Brücke, in einer Fußgängerzone, in einem Park, und kuckt in der Gegend rum („steh“). Alle großen Kulturmagazine bedienen sich der „Sitz“ – „Steh“ – „Geh“ – Strategie.

Bei Maurice war es allerdings mal wieder komplett anders. Denn bei Maurice kamen Agi und Leo ins Spiel und haben die Regie übernommen.

Agi hat erst Majids Mikrofonwindschutz als Beute erlegt und pflanzte sich dann siegessicher auf Corelli-Sonaten.

Leo hingegen okkupierte im Hintergrund unbemerkt den Lichtkoffer und posierte royal.

Peter filmte alles akribisch. Da waren die Katzen aber schon wieder am nächsten Set.

Was soll ich sagen? Sitz-steh-geh haben wir natürlich auch gemacht mit Maurice in Zürich, aber irgendwie cooler (hoffe ich mal). Eben so, dass alles einen engen Bezug zu ihm hat. Mehr will ich hier gar nicht verraten. Die letzte Einstellung von Maurice hat Peter in einem Park gemacht. Wir haben es alle genossen. Und zwar so:


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