Als ich 2011 meinen ersten Film für ARTE drehte, war das eines der schönsten Projekte überhaupt. Ich begleitete den Fotografen Martin Schoeller bei seiner Arbeit an Porträts. Martin, der in diesen Tagen in Deutschland richtig gehypt wird, hatte ich damals schon lange auf meinem Monitor, denn ich hatte “The New Yorker” abonniert, und da war er der Nachfolger des legendären Richard Avendon und machte diese grandiosen “environmental portraits”. Martin hat damals Marina forografiert. Er hat extra ein Shooting für unseren Film arrangiert. Und ich kann Euch sagen: Marina hatte das Loft im New Yorker Meatpacker District noch nicht betreten, und ich spürte ihre Aura am ganzen Körper. Martin und Marina sprachen auch über Ulay damals. Da fing es an, dass ich mich für die beiden interessierte.
Für mich war es ganz wichtig, nach Marina auch Ulay kennen zu lernen. Es hat mein Bild von Kunst, von Performances und vom Sein nachhaltig geprägt. Ulay, der was übrig hat für Numerologie, hat mir 2016 beim Dreh in Ljubljana noch meine Zukunft vorausgesagt. Seine Berechnungen hängen jetzt bei mir im Wohnzimmer an der Wand. Ich glaube, ich hatte da noch eine gute Zukunft.
Als ich 2016 von der Schirn Kunsthalle die Gelegenheit bekam, mit Ulay in Ljubljana ein Porträt zu drehen, ganz so wie ich es wollte, war das eine Freude und eine Bürde zugleich. Der große Ulay. Ulay machte es mir leicht. Er war so unfassbar freundlich, geduldig, offen. Und Lena, seine Frau, war cool, ständig um ihn herum, quirlig, lieb. Wir hatten echt Spaß an diesen beiden Tagen, aßen Bärensalami und Hirsch und Salat, tranken Kaffee.
Wenn Ihr den Ulay-Film geschaut habt, schaut Euch auch den Film über Martin an, in dem Marina porträtiert wird. Ihr braucht ein Passwort (password), wenn Ihr den Link öffnet.
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