Vom Abschiedskonzert in der kleinen Kirche in Rougemont war ja schon einmal die Rede. Es war wirklich in vielerlei Hinsicht ein besonderes Konzert, eben auch weil sich eigens eine Baroque Boy Group formatiert hat. Sebastian Schmidt spielt Flöte, um ihn herum die Crème de la Crème der Barockmusik: Maurice Steger am Cembalo, Dieter Weitz perlt ebenfalls sehr glitzernde Arpeggien dazu auf die Tastatur, Daniele Caminiti schäumt mit Akkorden auf der Theorbe, und Marco Postinghel bettet alles auf einen federnden Daunenteppich.
Sie spielen Musik aus einer Sonate von Arcangelo Corelli, mit viel Drive und Furor. Auf dem Bild hält sich die Ekstase allerdings noch in Grenzen, sie spielen ein Adagio. Besonders hier ist auch, weil der Cembalist Dieter Weitz dabei ist. Endlich muss er mal nicht alleine spielen. Dieter ist der Akkordarbeiter der Akademie im doppelten Wortsinn, nicht nur, weil er mit einer Engelsgeduld und hoher Konzentration sieben Tage lang Cembalo gespielt hat, nein, auch weil er noch täglich die Instrumente gestimmt hat. Und das dauert. 45 Minuten jeden Morgen mindestens. Dieter einmal nicht an der Tastatur zu sehen, arbeitend, ist eine Seltenheit. Er ist wirklich ein außerordentlich einfühlsamer Begleiter und Korrepetitor und ein unermüdlicher Tastenarbeiter.
15 junge, begabte Spielerinnen und Spieler haben eine Woche zusammen Musik gemacht, zusammen gelebt, geprobt, gegessen und auch ein wenig gefeiert. Zum Schluss gab es für alle ein Zertifikat, vom Intendanten des Yehudi Menuhin Festival Gstaad, Christoph Müller persönlich. Das Zertifikat ist eine schöne Notiz für die Biographie, die Erlebnisse hier in dieser Woche in Schönried sind fürs Leben. Ganz sicher.
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